Aus den versprochenen 20° für den Osten Österreichs wurden sogar 23°, und es ging insgesamt dreimal auf die Wiese mit den Hunden, weil es vermutlich morgen nur noch 8° hat mit Dauerregen.
Trotzdem war es kein leichter und unbeschwerter Tag für mich, denn letzte Nacht konnte ich bereits den nahenden Vollmond (21.3.) spüren, der mich durch aggressive Gedanken und Schlaflosigkeit wachhielt. Aggressiv in dem Sinne, dass zu diesen Zeiten immer meine Unzufriedenheit mit Gott und der Welt auflebt.
Als gläubiger Mensch habe ich, wie viele andere auch, die Vorstellung, dass Gott nicht die geringsten Probleme damit hätte, wenigstens das schlimmste Leid auf dieser Welt zu verhindern. Damit meine ich, dass jede einzelne Kreatur, die er geschaffen, das Recht hätte auf ausreichend Nahrung und Schutz vor Hitze bzw. Kälte.
Doch wenn das nicht gegeben ist, und Babys in den Armen ihrer Mutter Hungers sterben, und das selbe mit den Tieren geschieht, weil die Menschen selbst nicht genug zu essen haben, und sich nicht um sie kümmern können, dann stimmt meiner Meinung nach hier etwas nicht.
An solchen Tagen hilft dann keine demütige Einstellung die sagt, dass Gottes Pläne perfekt sind, nur leider mein kleiner Verstand nicht ausreicht, um sie zu erkennen.
An solchen Tagen schaue ich nachts bei offenem Fenster und Tränen im Gesicht zum Himmel hinauf, und klage Gott an, wie er denn solches Leid zu rechtfertigen hätte? Und ich frage ihn wehen Herzens, ob es ihm denn so egal ist, dass seine Geschöpfe so viel Schmerzen und Pein zu erleiden hätten?
Natürlich kann man hier argumentieren, dass es nicht Gott ist, sondern die Menschen, die nur ihre eigenen Bedürfnissen kennen, und nicht im Traum daran denken, etwas von ihrem Überfluss abzugeben, um dass es letztlich allen gut geht.
Doch ich denke, dass ist eine Milchmädchenrechnung. Denn bald ist es ein Jahr, dass ich mich mit der Lehre der Kabbalah und dem Sinn des Lebens beschäftige, indem uns beigebracht wird, den Egoismus in Altruismus zu verwandeln. Und dass alle Lehrer zugeben müssen, dass Altruismus eine Sache von Augenblicken ist, und der Mensch nicht imstande ist, ihn auf Dauer zu praktizieren.
Und es hat lange gedauert, bis ich die Aussage anerkennen musste, dass der Mensch nichts weiter ist als ein Tier mit der Gabe des rationalen Denkens. Ja seine Gier die der Geschöpfe, die wir landläufig Tiere nennen, sogar bei weitem übersteigt.
Die Tiere in der Wildnis essen solange bis sie satt sind, und den Rest lassen sie für die anderen übrig. Das macht der Mensch nur, wenn er dazu gezwungen wird – aus welchen Gründen auch immer. Sein Bestreben ist es, alles was übrig bleibt in Sicherheit zu bringen, um es bei Bedarf wieder „für sich selbst“ verwenden zu können.
Doch – und das muss ich wohl ebenfalls zur Kenntnis nehmen – doch Gott war es, der den Menschen so geschaffen hat, wie er ist.
Und somit bin ich wieder beim Thema und der Frage: „Lieber Gott, was hast Du Dir nur dabei gedacht, eine solche Kreatur namens Mensch zu schaffen? Du wusstest doch wohin das führt! Nämlich dass ein Teil von ihnen dick und fett werden, und dafür der andere Teil verhungern wird“.
Und jetzt bleibt mir wohl nichts anderes übrig als abzuwarten, bis diese Tage bis Vollmond vorüber sind, damit sich mein Gehirn wieder beruhigt, und ich wieder Frieden finden kann in dem Vertrauen, dass Gottes Pläne perfekt sind, doch ich nur ein armes dummes Würstel bin, das eben nicht imstande ist über den eigenen Tellerrand hinaus zu sehen.