Wien hat inzwischen 31°, was ich im Auhofcenter sehen konnte. Ich machte zuerst den Einkauf bei DM, denn irgend etwas spielt sich dort ab, was mich stresst. Ich glaube es könnten die fehlenden Hinweise sein, wo man auf den ersten Blick sieht wo genau die eine Abteilung endet und die nächste beginnt. Denn was immer ich brauche, so habe ich noch nicht mitgekriegt, wo ich zu suchen habe – was bei Billa (Rewe) nicht der Fall ist, denn da weiss ich ganz genau wo was ist. Und wie erwartet fand ich nicht einmal die Hundefutterabteilung, wo ich nach einem Produkt suchte, worin man Pillen verpacken und dem Hund geben kann.
Der Einkauf beim Libro war wieder erfolgreich, bis auf die Preise von Kugelschreibern. Ich erinnerte mich, dass ich vor einem Jahr bei Pagro einen Euro für einfache Kugelschreiber bezahlte. Doch das Angebot beim Libro lag zwischen 2.99 und 5.99.
Schon viele Jahre lang, erinnere ich mich, dass ich in diesem Einkaufscenter bald einmal eine Art Unwohlsein bekomme, man könnte auch leichte Panik dazu sagen, und deshalb fällt alles, was man als Freude zum Shopping nennen könnte, damit flach, weil ich immer so rasch wie möglich wieder beim Auto sein möchte.
Gestern am Abend hörte ich wieder ein Video von Sadhguru bei You Tube, wo er über das Selbst und den Körper sprach. So oft hatte ich jetzt schon gehört: „Du bist nicht der Körper“ und immer stellte ich die Gegenfrage, und wieso spüre ich ihn ständig und noch dazu äusserst unangenehm?
Doch Sadhguru sagte noch etwas dazu, was mich aufhorchen liess: Du bist nicht Dein Körper, sondern er gehört Dir. Er ist Dein Eigentum, und Du darfst ihn verwenden, wofür immer Du möchtest. Er teilt Dir mit, wenn er Nahrung oder Flüssigkeit braucht, ebenso wenn er sich ausruhen muss und er macht Dich auf etwaige Gefahren aufmerksam. Wenn Du Freude mit ihm haben möchtest, dann behandelst Du ihn gut. Doch alles das, was er Dir im Laufe eines Tages mitteilt zeigt Dir schon alleine, dass er nicht DU ist. Er ist der Körper, mit seinen Sinnen und der Fähigkeit Dich in der materiellen Welt zu bewegen und Dich zurecht zu finden.
Und das hörte sich auf einmal ganz, ganz anders an. So anders, dass ich vorm Schlafengehen mit einem Mal erkennen konnte, dass es da wirklich einen Unterschied gibt. Eine Zeit lang durfte ich diesen Unterschied spüren, obwohl ich nicht erklären kann, was genau das war, was ich erkennen konnte. Nur dass ich doch eigentlich keine Angst haben müsste vor dem, was mir mein Körper mitteilt.
Spüre ich Panik in mir aufsteigen, dachte ich mir, dann muss ich doch nur meinen Körper bitten stehenzubleiben, mich aufmerksam umsehen, und wenn nichts lebensbedrohliches zu erkennen ist, ihm sagen: „Alles ist in Ordnung, Du kannst in die Entspannung gehen, damit wir beide ein bisschen Freude haben am gemeinsamen Spaziergang“.
Das war gestern am Abend und heute wunderte ich mich, dass ich eine gute halbe Stunde im Center unterwegs war, doch keinerlei Ängste wahrnahm.
Ab sofort steht Sadhguru auf meinem abendlichen Programm. Ein ausgesprochen guter Typ, finde ich, der seltsamer Weise heute noch so aussieht wie vor 15 Jahren.
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