Wer sich mit Spiritualität beschäftigt, der weiss, dass wir Menschen alle eine Einheit sind. Leidet einer, dann leiden alle. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass in den „reichen Ländern“ das meistverkaufteste Medikament Antidepressiva und Benzodiazepine (Angstlöser) sind?
Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir Herr unseres eigenen Schicksals sind, indem wir nur dafür sorgen müssen, dass es uns an nichts fehlt, und dann fühlen wir uns gut, dann haben wir ein schönes Leben.
Wer letzte Nacht „zufällig“ nicht gut oder gar nicht schlafen konnte, und den Grund dafür wissen möchte, der denke an die Reichskristallnacht vom 9. zum 10. November 1938.
Es waren 42 Wiener Synagogen, die am 9. und 10. November 1938 und in der dazwischenliegenden Nacht dem Erdboden gleichgemacht wurden. 27 Wiener Juden waren getötet und 88 schwer verletzt worden. Dazu kamen 2000 Wohnungen, die „judenrein“ gemacht und 4000 Geschäfte, die – bereits Tage davor mit „Judensternen“ gekennzeichnet – vernichtet wurden. Tausende Menschen wurden verhaftet und nach Dachau verschleppt. Nicht anders erging es den Juden in Graz, Linz, Innsbruck und in den anderen ehemals österreichischen Städten, und dem Rest des ganzen „Deutschen Reichs“, wo man insgesamt 20.000 Juden gefangen genommen und 91 ermordet hatte.
Corona ist schlimm – sehr schlimm! Doch wie schlimm erging es in den darauf folgenden sieben Jahren Millionen von politisch verfolgten Menschen und Soldaten an vorderster Front?
Mir dieses Leid im Detail vorzustellen übersteigt mein Vorstellungsvermögen über Grausamkeiten, die Menschen imstande sind einander anzutun.
